Mobile Board Office: Kann der CEO tatsächlich nur mit einem Smartphone auskommen?
Mobilität entwickelt sich zunehmend zu einem wichtigen Unternehmensfaktor. Mitarbeiter wünschen sich nicht nur mehr zeitliche Flexibilität, sondern auch die Option, von verschiedenen Orten aus zu arbeiten. Egal, ob beim Kunden, im Zug, zuhause oder auf Bali – die Zeiten des Präsentismus sind dank digitaler Technologie so gut wie gezählt. Doch lässt sich dieses Konzept auch auf Führungskräfte übertragen, gar auf Unternehmer? Der Frage nach dem Mobile Board Office wollen wir im Folgenden auf den Grund gehen.
Was macht das Unternehmerdasein aus?
Unternehmer und Führungskräfte sind oftmals weniger in das eigentliche Tagesgeschäft eingebunden, als in Meetings, strategische Fragen und Problemfälle. Folglich sind nicht nur sie selbst darauf angewiesen, jederzeit erreichbar zu sein. Hinzu kommt: Qualitatives Feedback und Anleitung kann nur geben, wer Einblick in die aktuelle Lage der Situation hat – ohne Zugriff auf die grundlegenden Business Daten geht es also nicht.
Kann ein Smartphone alle diese Funktionen in hinreichender Form bieten?
Tatsächlich nähern sich moderne Smartphones immer mehr dem Funktionsumfang eines Tablets oder eines Notebooks an. Applikationen werden für komplexe Business Prozesse entwickelt, die sich bereits mit wenigen Gesten bedienen lassen. Das ist sogar von Vorteil: Ehemals wurden Programme für Unternehmen einfach auf Funktion hin entwickelt, die Bedienung kam zu kurz. Bei modernen Apps ist das anders. Dort steht die User Experience (UX) im Vordergrund, denn der kleinere Bildschirm zwingt Entwickler zur Übersichtlichkeit. So erklärt es sich, dass manche App besser als ihre ursprüngliche Programmierung geworden ist.
Im Gegensatz zu aufwendigen Computerprogrammen bieten Apps zudem den Vorteil, dass man bereits bei kurzen Wartezeiten einen Blick auf unternehmenswichtige Zahlen werfen kann. Dank aktuellerer Daten – idealerweise sogar in Echtzeit – können sodann bessere Unternehmensentscheidungen getroffen werden. Zudem eröffnet das Smartphone neue Kommunikationskanäle. Eine Priorisierung nach Kanal wird so einfach möglich: Apps wie Slack für reguläre Kommunikation, E-Mails für formale Anfragen, Textnachrichten, wenn es eilt, und bei Notfällen bleibt die telefonische Erreichbarkeit. Doch Vorsicht! Man sollte nie mehr Apps downloaden als wirklich für maximale Produktivität notwendig sind.
Das Mobile Board Office gibt es nicht ohne Schattenseiten
Das ist jedoch nicht die einzige Gefahr im Mobile Board Office: Wer das Handy ständig mit sich herumträgt, hat folglich auch immer sein Büro dabei. Natürlich sind viele CEOs tatsächlich Tag und Nacht für dringende Angelegenheiten zu erreichen. Doch es ist ein Unterschied, ob man theoretisch erreichbar ist oder ob man das gesamte Büro mit sich herumträgt. Im Zweifelsfall muss das jede Führungskraft für sich selbst entscheiden.
Klar muss ebenfalls sein, dass ein Handy nicht die Bildschirmgröße eines Laptops oder Desktop-PC erreicht. Dafür gibt es immerhin Abhilfe: Viele Smartphones bieten inzwischen die Möglichkeit, sie mit Docking-Stations zu kombinieren. So können Führungskräfte zumindest am Schreibtisch auf alle gewohnten Funktionen zugreifen.
Schließlich bleibt ein kapitaler Nachteil, der nicht von der Hand gewiesen zu weisen ist: Smartphones sind nicht besonders gut dafür geeignet, mit großen Datenmengen umzugehen. Der interne Speicher ist zumeist begrenzt und für aufwendige Berechnungen reicht die Prozessorleistung auch nicht immer aus. Wer auf Data Analysen angewiesen ist, der kann sich nur mit der Cloud behelfen.
Ist ein Smartphone nun geeignet um ein ganzes Unternehmen zu führen?
Die Antwort auf diese Frage ist nicht ganz einfach und ist von der jeweiligen Führungskraft abhängig. Wer viel unterwegs ist und lediglich Einsicht in Cloud-gehostete Daten benötigt, wird die Vorteile des Mobile Board Office zu schätzen wissen. Für alle anderen bleibt bisher nur die Behelfslösung Notebook.
