B2B holt auf: Nahezu alle deutschen B2B-Unternehmen sind in Social Media aktiv
Erstmals nutzen nahezu alle deutschen B2B-Unternehmen Social Media in ihrer Kommunikationsstrategie. Zu diesem Ergebnis kam die achte Erhebung des Ersten Arbeitskreises Social Media in der B2B-Kommunikation unter Schirmherrschaft von Althaller Communications unter dem Titel „B2B und Social Media – Wie verändert sich die Nutzung der Kanäle“. Der Arbeitskreis bietet damit die umfangreichste unabhängige Langzeiterhebung zur Nutzung von Social Media in der B2B-Branche. Stand vor einigen Jahren noch zur Debatte, ob B2B-Unternehmen überhaupt in den sozialen Medien aktiv sind, stellt sich heute eher die Frage nach den genutzten Kanälen und deren Rolle in der übergreifenden Unternehmenskommunikation.
Bereits zum dritten Mal wurde die Studie ebenfalls in Österreich erhoben, sodass auch hier die Social Media-Entwicklung nachvollzogen werden kann: Insgesamt hat Österreich noch Ausbaupotenzial. Dort nutzen 93,5 Prozent der B2B Unternehmen Social Media – ein kräftiger Anstieg um 7,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. In beiden Ländern waren die zwei häufigsten Gründe für eine Nichtnutzung zu 47,4 Prozent mangelnde Ressourcen und zu 42,1 Prozent der hohe Zeitaufwand. Damit dürften es vor allem kleine Unternehmen sein, die noch kein Social Media betreiben.
Die genutzten sozialen Kanäle verändern sich
Die Studie konstatiert in diesem Jahr eine deutliche Dynamik bei den meistgenutzten Social Media Kanälen: So folgt die Facebook-Nutzung dem allgemeinen Abstiegstrend und wird nur noch von 65,9 Prozent der Unternehmen in Deutschland betrieben. Facebook ist damit nahezu gleichauf mit Xing (66,6 Prozent). Die größten Social Media-Gewinner in diesem Jahr waren jedoch LinkedIn und Twitter mit dem stärksten Zuwachs. Etwas abgeschlagen, aber immer noch in den Top 5 hält sich Youtube, das ungefähr genauso oft wie Twitter genutzt wird.
Grundsätzlich ähnelt der österreichische Kanalmix dem deutschen. Einzig die Nutzung von Twitter unterscheidet sich: Während in der Bundesrepublik 55,7 Prozent der Unternehmen zwitschern, tun dies nur 39,4 Prozent der benachbarten B2B-Unternehmen.
Social Media ist nicht gleich Social Media
Die Verantwortlichen bespielen die sozialen Kanäle im Kommunikationsmix unterschiedlich, um so maximale Aufmerksamkeit zu erhalten: Facebook wird hauptsächlich als Organ für die allgemeine Öffentlichkeit sowie eigene und potenzielle Mitarbeiter genutzt. Xing dient zur Akquise neuer Mitarbeiter, sowie zur Information von Bestandskunden und Geschäftspartnern. Auf Twitter werden sollen Medien informiert und Kontakt zu Influencern geknüpft werden.
Grundsätzlich ist jedoch zu beobachten, dass Social Media in der Hauptsache für Kunden betrieben wird: So gaben 66,9 Prozent der befragten Deutschen an, zur Neukundenwerbung zu posten. 62 Prozent adressierten sich zudem an Bestandskunden. In Österreich sind die Ansprache von Bestands- und Neukunden mit jeweils 64,2 Prozent gleichauf. Auffällig ist, dass das Erreichen der allgemeinen Öffentlichkeit kein vorrangiges Ziel bei B2B Social Media darzustellen scheint: Sowohl in Deutschland als auch in Österreich nannte nicht einmal jeder Dritte dieses Ziel.
Ausdifferenzierung und Professionalisierung
Die Ausdifferenzierung der Kanäle zeitigt zudem eine weitere Entwicklung: Immer mehr B2B-Unternehmen verfügen nicht über das Know-How und die Kapazitäten, ihre sozialen Kanäle vollständig selbst zu übernehmen. Daher erkennen 81 Prozent die Unterstützung von Agenturen – ganz oder in Teilbereichen – als wertvolle Ergänzung an.
Mit längerer Erfahrung in Social Media steigt zudem die Bereitschaft, Monitoring Tools zu nutzen. Jeweils etwa ein Drittel der Unternehmen nutzt bereits kostenpflichtige oder kostenlose Tools. Insbesondere große Unternehmen haben hier in Abonnements investiert. Ein weiteres Zeichen für die wachsende Bedeutung und Professionalisierung der Sparte ist schließlich die Absicht der Unternehmen, ihr B2B Social Media-Marketing zu verstärken: Stolze 65,3 Prozent möchten dies im nächsten Jahr angehen.
Social Media hat sich damit fest bei den B2B-Unternehmen als Kommunikationswerkzeug etabliert. Nun geht es um den richtigen Kanalmix und eine professionelle sowie gewinnbringende Nutzung der sozialen Netze. Einer breiten Öffentlichkeit wird die komplette Studie am 8. Oktober vorgestellt. Als offizieller Partner erhielt die Redaktion von cmoatwork.com vorab Einsicht in die Ergebnisse. Mehr Informationen zur Studie und zum Ersten Arbeitskreis für Social Media in der B2B-Kommunikation, finden Sie hier.
